Der Förderverein der Freundschaft zwischen der Samtgemeinde Wathlingen und der Stadt Limanowa reiste zu den traditionellen Limanowa-Tagen — dem Stadtfest — in der Zeit vom 7. bis 12. Juli 2022.
Es sollte eine erholsame Bahnreise werden, die aber aufgrund von Reparaturarbeiten an den Gleisen zwischen Hannover und Wolfsburg gleich zu Beginn ins Stocken geraten war. Mit 20 Minuten Verspätung wurde Berlin erreicht und unsere Anschlusszüge waren bereits abgefahren.
Es musste umgebucht werden; nun ging es nicht von Frankfurt/Oder direkt nach Krakau, sondern über Poznań. Mit rund fünf Stunden Verspätung wurde Krakau erreicht, wo uns die Stadt Limanowa mit einem Feuerwehr-Bus abholte. Dieses Fahrzeug stand uns in den Tagen des Aufenthaltes zur Verfügung.
Die Anstrengungen der Anreise wurden mit der großzügigen Gastfreundschaft der Stadt belohnt. Der Freitag begann mit einem Stadtbummel und der Pflege privater Kontakte. Am Abend wurden die Delegationen der Partnerstädte offiziell vom Bürgermeister und Vertretern des Rates mit einem festlichen Abendessen begrüßt. So trafen sich Gäste aus den polnischen Städten Mrągowo (Masuren) und Kłodzko (Niederschlesien) sowie die Städte Dolný Kubín (Slowakei), Truskawetz (Ukraine), Nagykálló (Ungarn) und der Samtgemeinde Wathlingen.
Am Samstag präsentierte die Stadt infrastrukturelle Neuerungen und Investitionen, auch gefördert mit Mitteln der Europäischen Union. Die Sanierung des „Dom Kultury“ ist bis auf das Hotel abgeschlossen. Repräsentative Funktionsräume, großzügige Vortrags- und Kinoräume sowie die neue Bibliothek beeindruckten die Gäste genauso wie die helle, freundliche Empfangshalle und die Dachterrasse.
In der neuen Empfangshalle hat die Erinnerungstafel „25 Jahre Partnerschaft der Stadt Limanova und der Samtgemeinde Wathlingen“ einen würdigen Platz gefunden. Bürgermeister Bieda ging in seiner Ansprache auf 25 Jahre erfolgreicher und vertrauenschaffender, partnerschaftlicher Zusammenarbeit auf allen Ebenen ein. Er erinnerte an die eine oder andere Aktion im Lauf der Jahre und wünscht sich weiterhin eine lebendige Zusammenarbeit, auch mit dem Ziel, jüngere Generationen zu überzeugen, wie wichtig die vertrauensvollen Begegnungen sind.
Wolfgang Grube erinnerte an die Zeit der Gründung, mit dem Ziel in Europa ein partnerschaftliches Zusammenleben zu ermöglichen. Das sei in der heutigen Zeit besonders wichtig. Europa muss noch mehr im Bewusstsein der Menschen gestärkt werden; nur gemeinsam sind wir stark und können uns so vor Aggressionen von außen schützen. Limanowa ist aufgrund seiner Internationalität ein schönes Stück gelebtes Europa.
Der Nachmittag war einem Stadtrundgang gewidmet: das neue Parkhaus, die Einkaufsgalerie, der neu gestaltete Marktplatz, der Stadtpark von 12,5 ha Größe und das Regionalmuseum.
Am Abend wurden die Limanowa-Tage feierlich eröffnet und die Gäste sprachen ihre Grußworte. Das Grußwort der Samtgemeindebürgermeisterin Claudia Sommer wurde vom Moderator auf polnisch verlesen, es wurde der Stadt im Voraus schriftlich übersandt.
Am Sonntag wurde das Freilichtmuseum „Jędrzejkówka“ besucht, eine privat erstellte Einrichtung. Der Besuch gab einen Einblick in das Alltagsleben vergangener Tage der regionalen Bevölkerung. Hier war auch Zeit für einen intensiven Gedankenaustausch der Gäste untereinander bei einem traditionellen Mittagessen mit regionalen Produkten.
Gegen Abend gab es mehrere Aufführungen auf dem Marktplatz in Form von Straßentheater. Von Klassik über leichte Unterhaltung bis hin zur Akrobatik wurde ein niveauvolles Programm gezeigt. Es spielten Theatergruppen, die zur Zeit in Krakau an einem internationalen Theaterwettbewerb teilnahmen. Dies war zugleich auch der Abschiedsabend des offiziellen Besuchs.
Am Montag hatten wir Gelegenheit kleine Besorgungen zu machen. Anschließend führte ein wunderschöner Ausflug bei herrlichem Wetter und entspannter Atmosphäre nach Łysa Góra, in die Umgebung von Limanowa.
Dienstag war wieder Reisetag. Um 10.12 sollte uns der IC Wawel von Krakau nach Frankfurt/Oder bringen, damit wir über Berlin und Hannover um 19.55 wieder in Celle sein sollten. Es kam alles anders. Aufgrund von neun Minuten Verspätung in Krakau, baute sich das Zeitdefizit auf anderthalb Stunden aus. Dies und ein Unfall auf dem Gleis bei Berlin hatten diverse Umleitungen zur Folge. Die Gastronomie in den polnischen und deutschen Zügen hat uns die Reise ein wenig leichter gemacht. Die Mitglieder der Reisegruppe behielten die Nerven und waren trotz der Anstrengungen gut gelaunt. Kurz vor Mitternacht waren wir vollzählig und gesund in Celle. Es bleibt eine schöne Erinnerung an einen Besuch bei Freunden von Freunden.